Das LiedWeiterlesen
(Acryl und Copic auf 40x50cm; brauchte einen Nachmittag)
Endlich- Nach all diesen Jahren als Künstlerin, war ich schlussendlich in der Lage, das zu zeichnen, was mich antreibt, was mich inspiriert und motiviert, weiter zu machen, egal was komme. Eigentlich ist es extrem simpel, genau wie auch dieses Werk, aber sehr hart zu beschreiben/fangen, genau wie der Geisterdrache.
Auf was ich mich hier beziehe, ist etwas, das ich als “das Lied” bezeichne. Jedes Kunstwerk ist von einem begleitet, jeder Pinselstrich hat seine Quelle darin, jede Idee entspringt so einem Lied. Aber mit Lied meine ich nicht einfach eine Melodie mit Text, diese “Lieder” beinhalten mehr: Gefühle, Gedanken, Empfindungen, Bilder, Gerüche, etc. Sie können ein tosendes Gewitter sein, eine wütende See, ein sanfter Wind, der Geruch eines Walds, das Panorama auf einem Bergesgipfel, eine frisch geschnittene Orange, Asphalt nach Regen, was auch immer – die Vorstellung löst Empfindungen aus, nicht wahr? Die Lieder sind dem ähnlich, aber begleitet von Grund, Idee, Gedanke, Emotion, …
Die Lieder sind immer da, brennen in mir. Ich weiß nicht, wo sie herkommen, aus welchen Tiefen sie emporsteigen, aus welchen Höhen sie hernieder sinken . Ich weiß nur, dass sie mich auffressen, wenn sie in mir gefangen bleiben. Aber wenn man sie freilässt, sich entfalten lässt und sie realisiert, können sie einen hinfort tragen, zu Orten, die wie schmelzende Traumlandschaften sind, da die Realität immer präsent ist, aber nicht klar definiert. Ein wahrhaft wundervoller Ort für eine Symbolistin wie mich.
Dieses Gerede von “Lieder” mag sich verwirrend anhören – ein weiterer Grund, warum ich nie wirklich versucht habe sie zu beschreiben, denn ich bin viel besser darin Dinge zu zeichnen, als sie mit Worten zu beschreiben. Unsere Sprache ist viel zu limitiert.
Es war großartig dieses Werk zu malen. Ich macht keinerlei Skizzenreihen, begann direkt drauf los, keine Konzepte, keine Outlines. Nur das Lied, ich und ein leeres, weißes Blatt Papier (und natürlich all meine Zeichenmaterialien~). Und ich zeichnete auf eine Weise, wo ein Fehler das komplette Bild ruinieren kann und es kaum eine Chance gibt, das zu korrigieren. Aber dieses Lied, welches das Werkel begleitete, trug mich hinfort zu einem Ort, an dem es sowas wie “Fehler” nicht gibt. Und obwohl das Bild nicht perfekt ist, ist es genau so wie es sein soll – laut dem Lied.
Eine interessante Erfahrung für eine Perfektionistin wie mich, die immer nach etwas suchst, das sie besser machen kann (und normalerweise auch immer findet. Ich bin meine eigene, schlimmste Kritikerin, haha)
See the artworks, catch a glimpse of their song.